Geboren bin ich schon mal - 1960 wars, im unterfränkischen Haßfurt, und ich war schon damals ein Lausbub und ein Flüchtling.

Weil ich, kaum drin, auch schon wieder ausgebüchst war aus dem Kindergarten. Erst in knapp drei Kilometern Entfernung wurde ich im Nachbardorf aufgegriffen. Ich sag` euch, das war vielleicht ein Abenteuer - für mich.

Mit knapp 3 Jahren habe ich dann mein erstes Gedicht vor der lieben Verwandschaft aufgesagt. Vermutlich hat der damals nicht aufhören wollende, donnernde Applaus mein zukünftiges Leben geprägt. Windelbehangen - die Hose voll - aber zur gleichen Zeit Gedichte aufsagen. Meine Eltern müssen wohl stolz auf mich gewesen sein. Danach und dann immer wieder musste, durfte und wollte ich unzähliche Verse, Gedichte, Reime aufsagen, aber auch kleine Sketche spielen. Ich glaube, ich stolperte damals in den viel zu großen Schuhen eines Märchenerzählers und auch in denen eines Schreibers durch meine klitzekleine Welt. Aber es war schön, denn das Kino in meinem Kopf war eröffnet. Und doch sollte es noch viele Jahre dauern, bevor ich neben meinen Gedichten, Reimen und Versen meinen großen Traum, das Schreiben eines Romans, in die Tat umsetzen konnte. Das Leben geht wohl manchmal seine eigenen Wege.

Als ein geborener Unterfranke bin ich natürlich ein waschechter Franke. Aber trotz mancher, lebensprägender Reibungsverluste, wie z.B. das allmorgenliche Duschen, bin ich waschecht geblieben. Außer vielleicht, dass ich, vermutlich durchs väterliche Erbe beeinflusst, mich ein Leben lang für den FC Bayern interessiert habe. Puuhh... - jetzt isses raus. Jetzt hab` ich mich geoutet. War ganz schön schwer dieser Schritt. Der eigentliche Grund meiner Sympathie aber war Gerd Müller, unser Bomber, mein Bomber, mein Vorbild. Es hat mir schon Spaß gemacht und motiviert und geprägt, ihm ein wenig nachzueifern, um dann am Ende einer Saison ebenso wie er als Torschützenkönig gefeiert zu werden. Für dieses hohe Ziel meiner fussballerischen Welt möchte ich mich bei ihm von ganzem Herzen bedanken! Aber - und da bin ich ehrlich genug, ging es mir auch um die Berechtigung für das ein- oder andere kleine Bierchen nach dem Spiel. Allerdings konnte ich mich für die "weltberühmten" Fußballergespräche - ich meine diejenigen nach dem Spiel - schon damals nicht so sehr begeistern. Und doch war der Fußball über viele Jahre ein Teil meines Lebens, sowohl als Spieler, als auch als Trainer. Der Fußball war immer ein großes Vergnügen für mich, denn dazu waren die Spiele meist viel zu spannend. Ab und zu jedoch auch manchmal das reinste Theater.

Apropo Theater - hab sogar mal eines gegründet. Das reinsteTheater sage ich Euch! Im Sommer 1983 wars. Inmitten des Stettfelder Baggersees. Ich, als Nacktschwimmer unauffällig getarnt, traf per Zufall auf meinem Freund Dieter Kraft. Da auch er im See so meerjungfräulich dahinplätscherte und wir nichts besseres zu tun hatten, fragte ich ihn, ob es ihm eine Freude bereiten würde, mit mir eine Theatergruppe zu gründen. Ich weiß noch genau, dass ich, während er hustend, brustend, schockiert und hilfesuchend mit rudernden Armschlag den halben See verschluckend mich mit großen Augen ansah, sein kollapierendes Kopfnicken natürlich als Zusage empfunden habe. Was haben wir gelacht! Dass aber daraus eine Institution wurde, die bis zum heutigen Tag besteht und aus Ebelsbach, meinem Heimatort, nicht mehr wegzudenken ist, konnten wir beide zu diesem Zeitpunkt niemals erahnen.

Mein Ziel war es schon immer, lachende Gesichter hervorzuzaubern und darüber hinaus Freudentränen aus den Augenwinkeln all` Jehnen zu locken, denen unser Theaterverein mit einer Spende ein wenig Leben zurückgeben, ein wenig Glück schenken konnte. Ganz ehrlich - bin schon ein bisschen stolz auf die Theatergruppe und auf das gemeinsam Geschaffene. Im Jahr 2023 feiert die Theatergruppe  ihr 40jähriges Bestehen! Wow!

Doch im Jahre 1999 n.C. schlug das Schicksal unerbittlich zu. Es kam wie es kommen musste. Es kam der Tag der Tage! Zwar konnte ich dem Martyrium noch einmal entfliehen, doch meinem Schicksal konnte ich nicht entrinnen. Meine große Liebe und der Beruf hatten mich nach Baden-Württemberg gelockt.

Adela - du, mei schöns Franknland.  - Was war da nur mit mir geschehen!

Und heute? Nachdem ich ein paar Jahre als Sportphysiotherapeut für die Juniorennationalmannschaft beim Bund Deutscher Radfahrer gearbeitet habe, arbeite ich heute in der Nähe von Freiburg als Sportphysiotherapeut und Masseur in einer Psychosomatischen Rehaklinik und lebe mit Silvia, meiner herzensschönen Frau am Kaiserstuhl im Breisgau. So schlimm war es also gar nicht.

Puuuh!!! Nochmal Glück gehabt!

Hier, weit entfernt von meiner geliebten fränkischen Heimat, begann langsam der Traum vom  Schreiben nun Wirklichkeit zu werden. Denn schon seit ich als kleiner Bub die Windeln abgelegt hatte, wollte ich neben Gedichte, Verse, Reime und Geschichten die manchmal auch wahr waren, einen Roman schreiben. Einen Roman, der den Leser in einen fiktiven Traum versetzen sollte.

Ich wollte ein Meisterwerk schaffen, das den Leser zutiefst berührt! Der Leser darf gerne das Gefühl haben, dass er mitten drin ist in der erzählten Geschichte des Romans.

Als Manuskript ist mein historischer 340seitiger Roman, der auf Tatsachen beruht, die in meinem Heimatdorf genau so geschehen sind, bereits vollendet. Doch um zu veröffentlichen, brauche ich einen Agenten, der mir hilft mein Buch zu verlegen. Aber - wo bist Du? Der Traum geht weiter.... die Vorfreude geht weiter...

 

Euer Bruno