Kaum, dass der Schnee ins Erdreich eingesunken,

der Frost auf nie mehr Wiedersehen verschwunden,

da reckt verschlafen noch aus dunkler Bodenwelt,

sich ein zartes Blümchen hoch zum Himmelszelt.

 

Es steht gar fest auf ledrig braunem Bein,

und wartet auf den ersten Frühlingssonnenschein,

damit es stolz im lilafarbigen Kostümchen,

sich präsentieren kann als Leberblümchen.

 

Der Wald, er schmückt sich nun in zartem Lilablau,

und leuchtet gar im kühlen, morgentlichen Tau.

Ein Meer aus Blumen, gibt´s nun reichlich hier zu seh´n

weil gerne sie, wohl auch in Grüppchen steh´n.

 

Wer je dies sah, dies blumig schöne Meisterstück,

dem sei gewiss, ihm winket stets das treue Glück.

Sein Name klingt wohl nicht auf melodiöser Weise,

und doch sitzt es zu Recht an Gottes rechter Seite.

 

(Bruno Schöpplein)